Passage mit einer schönen Posata als Abschluss, einhändig geritten.
Allein die Tatsache, dass ich das ohne Schwierigkeiten im Pad ohne Klammern sitzen kann, beweist meiner Meinung nach, dass Miley hier schön den Rücken mitnimmt, auch wenn ihre teils recht hohe Kopfhaltung nicht den modernen Sehgewohnheiten entspricht. Man merkt, wie wir beide voll bei der Sache sind und ich feuer sie (rein stimmlich!) kräftig an, dass sie nach der langen Seite noch ein paar Meter mehr "für Muddi" (liebe Grüße an dich, Diana! 😉) schafft.
Die Optik einer Lektion verrät dir immer nur einen Teil, das Gefühl während einer Lektion ist genau so wichtig. War es leicht? Hattest du das Pferd schwer auf der Hand oder war es ganz fein und weich? Musstest du viel treiben oder hat sich der Schwung selbst erhalten? War es sitzbequem, hast du dich sicher gefühlt? Überrascht dich dein Pferd während der Lektion manchmal mit tollen Initiativen und kleinen Extras?
Ich glaube, wenn man all das gut beantworten kann, sind wir ganz nah dran an der Reitkunst. Vielleicht nicht an der Perfektion, aber das ist ja auch etwas Grundverschiedenes. Arne Koets hat mal in einem Interview gesagt " 'Perfect' is not interesting- it doesn't really help. 'Good enough' is way more important". Dieser Satz hat mich, von Haus aus Perfektionist, tief bewegt. Vielleicht die wichtigste Lektion, die mich Miley jemals gelehrt hat... 'Gut genug' ist wichtiger als 'Perfekt'. Wobei die Neugier und der Lernwille mich ungebrochen weiter voran treiben.
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(Jungpferde-)Training abwechslungsreich und herausfordernd gestalten, heute: Seitlich über der Stange seitwärts treten.
(Hier als Schenkelweichen-Edition, also mit möglichst geradem Pferd, man kann die Übung aber auch zu Schulterherein-, Travers- und Renvers-Varianten ausbauen durch Hinzunahme von Biegung und einer größeren Bewegungslinie, von der die Stange nur ein Teil ist, zum Beispiel als eine Seite eines Mehrecks).
Von anfänglichen Schwierigkeiten (bei denen das Pferd aus seinen eigenen Fehlern lernen darf, ohne Strafe!, und entsprechend an Skill und Mut gewinnt) hin zu mehr Kraftentfaltung und den ersten Piaff-Tritten.
Zauberpferd 😍🎠🌄
Woher der sowas immer zaubert? Ich weiß es auch nicht.
Frederik Kirch auf seinem herrlichen Belot filmte heute diese schönen Momente. Das braune Pferd ist eine Stute und es war das erste Mal, dass ich bei Anwesenheit von Stuten auf Giovanni saß. Belot trug seine Glöckchen, ich konnte mich auf die Flaggeneinführung von gestern beziehen und sie nun auch auf dem Pferd einsetzen.
Dieses Pferd ist wirklich zum Staunen ♥️ Zauberpferd! 🤩🦄
Erstes Flaggentraining mit Giovanni 🤩🔥🦄♥️⚔
Erstes Flaggentraining mit Miley 🤩🔥🦄⚔♥️
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🔥 Giovanni besteht Feuerprobe 🔥
Unser herrlicher Belot von Frederik Kirch 😍 hier am Boden am Kappzaum gearbeitet. Zunächst setze ich ihn im Schritt auf eine Travers-Pirouette (Kruppe herein auf einem sehr kleinen Kreis) und lasse ihn daraus in einen sehr gesetzten Galopp anspringen. Nicht ganz perfekt, aber die Galopp-Pirouette ist erkennbar. Unfassbar tolle Leistung für dieses wundervolle, fast 900kg schwere Tier 🤗😍 gerade aufgrund seines Gewichts und seiner Größe ist darauf zu achten, die natürliche Vorhandlastigkeit der Kaltblüter in der Ausbildung insofern zu berücksichtigen, dass man genügend Tragkraft ausbildet, um den eigenen Körper und Reiter schadfrei tragen zu können. Das gilt für jedes Pferd, aber besonders für schwere, reitmäßig ungünstig gebaute Pferde. Das kostet Zeit und Mühe, lohnt sich aber.
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"Widme seiner Ausbildung so viel Aufmerksamkeit, als ginge es um deinen eigenen Sohn. Achte darauf, dass Körper und Seele deines Pferdes sorgfältig geschult werden. Es soll sich durch Leistungsvermögen und Zuverlässigkeit auszeichnen. Seine charakterliche Prägung und Formung sei dir besonders wichtig! Präge es von seinen ersten Lebenstagen an so, dass es zu dir tiefes Vertrauen fasst, dich respektiert und dir gehorcht. Mache dein Pferd menschenfreundlich! Es soll dich geradezu lieben." (Xenophon, um 400 v.Chr.)
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Sitzschulung und Hilfengebung mache ich mit allen Schülern. Mit manchen folgt dann die Erarbeitung bestimmter Lektionen, andere reiten nicht oder wenig und interessieren sich mehr für Arbeit am Boden oder an der Hand, Freiarbeit, Horsemanship, ...
Und mit manchen mache ich eine Einführung ins historische Fechten. Warum das sinnvoll sein kann, auch wenn man weder historisch interessiert ist, noch Affinität zum Kämpferischen hat, zeige ich dir gern in einer Reitstunde. 😊 Danke mein Liebling Frederik, dass du dabei so oft hilfst und den Fechtpartner übernimmst, sodass ich von außen besser kommentieren, erklären und helfen kann 😘😘
Hihi... mein fleißiges kleines Tinkertier 😊
Sie sehen: den dreieinhalbjährigen Murgesenhengst Piombo und mich. Der Kleine hat hier das erste mal überhaupt ein Cavesson auf der Nase, die Pferde im Hintergrund sind zum Teil Stuten...
Ich habe große Pläne für den Kleinen...
Wie plant man die Ausbildung eines Streitrosses? Was schreiben die Quellen dazu? Welche Schwierigkeiten sind zu erwarten? Wie gewöhnt man ein Pferd an Rüstung, Waffen, andere Pferde im Kampf, Fußkämpfer, Formationsreiten? Welches Gebiss würde man aus welchem Grund verwenden, wieso sieht ein mittelalterlicher Sattel so aus, wie er aussieht? Welche Dressur muss ein Streitross erlernen, wo liegt da die Verbindung zum Kampfgeschehen? Wie wirkt sich die Ausbildung auf Körper, Psyche und Rittigkeit aus?
All das möchte ich mit diesem kleinen Hengst ergründen und erforschen. Zur Seite stehen mir dabei Freunde aus der Geschichtswissenschaft, Archäologie, renommierte Pferdeexperten und... Ihr! (Wenn ihr möchtet)
Ich habe eine Crowdfunding-Aktion anlässlich meines 30. Geburtstages eingerichtet, bei der ihr mich dabei unterstützen könnt, diesen Junghengst zu kaufen und mit ihm das Abenteuer Streitross zu beginnen. Zunächst am Boden, später unter dem Sattel. Diese Entwicklung wird ausführlich dokumentiert, auch eventuelle Sackgassen und Rückschläge werde ich nicht verbergen. Es soll eine authentische Dokumentation werden, wie eine Streitross-Ausbildung möglicherweise ausgesehen haben könnte.
Schaut euch gern meine Aktion einmal an, und wenn euch meine Projektidee gefällt, lasst gern einen Taler oder zwei im Spendentopf.
https://gofund.me/c006ee86
Warum Kandare, wenn es auch ohne klappt?
Ich reite auf Kandare. Immer? Ja, ziemlich.
Brauche ich zwingend eine Kandare? Bzw. überhaupt ein Kopfstück? Nein.*
Warum dann also überhaupt? Die Antwort kann man leicht im Video sehen:
Miley steht mittlerweile so gut an den Sitzhilfen, dass ich sie im Galopp mit einem simplen Führstrick um den Hals reiten kann, der mir etwas dabei hilft, ihr den Weg nach oben, bzw. auf die Hanken zu weisen, wenn nötig. Rahmenerweiterung und -verkürzung sind ebenso möglich wie fliegende Wechsel zu beiden Seiten und Traversalen. So weit, so gut. Miley arbeitet auf tragenden Hüften und in korrekter Biegung, prima Sache.
Das einzige, was ich hier nur selten bekomme, sind die Rumpfheber- der Teil des tragenden Reitpferdes, der für diesen schönen, reel beigezäumten Kopf und gewölbten Hals sorgt. Mein schulterlastiges Tinkermädchen tut sich vor allem in diesem Teil ihres Körpers besonders schwer und wählt, wenn ich sie nicht gezielt nach den Rumpfhebern frage, eher eine vereinfachte Art der Versammlung: tragende Hüften, aber vorne Schwungholen über die untere Halswirbelsäule. Und genau dieses Detail ist es, wo mir die Kandare als Hilfsmittel dient, meinem Pferd einen zwar für sie anstrengenderen, aber biomechanisch gesünderen Weg des Tragens zu vermitteln. Dabei wird an der Kandare immer nur über Impulse gearbeitet und ich reite viel mehr im Nachgeben als im Annehmen, und erst recht wird das Pferd nicht in eine fixierte Kopfhaltung gezwungen. Die Kandare ist Wegweiser und unterstreicht das, was ich im Sitz einlade. Ohne Kandare funktionieren zwar alle Lektionen, aber mein Pferd macht sich die Arbeit etwas leichter, als ich es mir wünschen würde.
Vergleichen lässt sich das vielleicht mit Liegestütze machen. Klar klappen die mit etwas Übung auch über die reine Tätigkeit der Arme, der Brust und der Schultern, aber biomechanisch gesünder und korrekter sind sie vor allem mit Hinzunahme der Bauchmuskulatur, vor alle
Spontanes Rossfechttraining mit Birte Jensen 🥰
Birte und ihr Rano haben bislang noch nie gefochten - allerdings wollte Birte gern mal austesten, welchen Effekt die berittene Kampfreiterei mit Schwert und Lanze auf ihr Pferd und ihre reiterliche Einwirkung hat. Überlegungen für ein Übungstreffen gab es bereits vor Monaten, gestern war es dann so weit. Miley und ich zogen los und besuchten Birte bei ihr daheim, zwei Dörflein weiter. Zuerst starteten wir mit der Lanze, indem wir Rano behutsam daran gewöhnten, dass Birte nun auch mal mit so einem langen Holzteil reiten darf, ohne dass das ein Drama wäre. Als wir uns dann unsere Schwerter griffen, erschien dankenswerterweise ihre Frau Mama, die uns ein wenig filmte. Wir kamen zwar in der allerersten Übungseinheit (!!! <3 ) noch nicht dazu, tatsächlich frei zu fechten, aber ich würde sagen, den Punkt Waffengewöhnung haben wir abgehakt. :) Mit Miley habe ich tatsächlich auch schon lange nicht mehr fechten können, einfach weil es uns an Sparring-Partnern mangelt, aber dank Birte ändert sich das ja nun :D Und wer weiß, wen die Begeisterung dafür vielleicht sonst noch so ansteckt? ;)
Birte war auf jeden Fall nach eigener Aussage sehr überrascht, wie schnell Rano das Spiel verstanden hat, wendiger und mutiger wurde und Versammlung plötzlich einfach da war. Miley hat das Spiel auch sehr genossen und wir konnten ein wenig mehr Routine in gewisse Abläufe kriegen - schließlich soll es im Mai 2022 zum Roßfechtensymposium nach Thüringen gehen, wo Miley und ich gern mitmischen möchten. ;)
Danke für die tolle Übungseinheit, liebe Birte - Lass uns das öfter machen! <3
Miley, die Zauberhafte
Es ist erstaunlich, wie sich Miley in den letzten zwei Jahren physisch und mental verändert hat. Wir sind durch Höhen und Tiefen gegangen. Mein zweiter Kreuzbandriss, ihre Nieren- und Magenprobleme (so schlimm, dass ein Einschläfern nicht mehr weit weg war...), Mileys Heuallergie mit asthmatischen Anfällen, nach Monaten der Genesung unsere Zeit in Thüringen bei Arne Koets (sicherlich der Höhepunkt unserer gemeinsamen Entwicklung und Startschuss, für alles was danach kam und kommt), unser Unfall im letzten Oktober, wobei ich mir drei Rippen und das Becken gebrochen habe... In zwei Jahren kann so viel passieren.
Die Verwandlung, die mich allerdings am meisten beeindruckt, findet in Mileys Kopf statt. Vom "Nein-Sager", vom unsicheren, immer schlecht gelaunten und scheinbar faulen "Rumschlurf-Tinker" zu dem, was sie jetzt ist: Gesund (im Rahmen des Möglichen, bei der Vorgeschichte), vital, aufgeschlossen, ruhig und doch energetisch, souverän. Miley, du bist eine Inspiration für mich <3
“Ein Pferd auszubilden bedeutet nicht nur, dass man es zum Gehorsam erzieht, wie viele es meinen. Genauso wichtig ist es, dass das Pferd mit Freude macht, was man von ihm verlangt.”
[Nuno Oliveira]